Nusa Pendia ist eine Insel südöstlich von Bali und etwa 20 Kilometer lang und etwa 12 Kilometer breit.
Diese kleine Insel stand definitiv auf meiner Indonesien „to do“ Liste und da ich ja in Canggu freiwillig festhing habe ich beschlossen, dass ich wenigstens für einen Tagestrip dort hin muss.
Gesagt getan und eine Tour gebucht, welche am Ende sogar eine Privattour war, da ich nur eine Person war. Wie vereinbart und pünktlich um 6:30 Uhr wurde ich von meinem Guide mit seinem Roller an meinem Hostel abgeholt. Aufsteigen, Helm auf (ja er hat tatsächlich wert darauf gelegt, dass ich einen Helm trage) und los ging die 30 minütige Fahrt Richtung Hafen nach Sanur auf Bali.
Alle Schuhe der Mitfahrenden mussten in eine große Kiste geschmissen werden, ehe wir im knietiefen Wasser aufs Boot stiegen. Das Speedboot fuhr um 8 Uhr los, nach 45 Minuten waren wir dann auch schon auf Nusa Penida, wo uns die „lungernden‘ Taxifahrer empfingen. Gut das ich bereits meinen Fahrer hatte und mich einem kleinen Welpen am Strand widmen konnte, während mein Guide seinen Roller organisiert hat. Ich wusste nicht was ich erwartet hatte, denn allzu viele Informationen hatte ich für die spontan gebuchte Tour nicht. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir nämlich noch nicht bewusst, dass ich den ganzen Tag hinten auf einem Zweirad verbringen werde aber was soll’s, los ging’s. Den Welpen hätte ich natürlich am liebsten direkt mitgenommen aber die Spieleinheit wurde auf nachmittags verschoben.
Entlang der Hauptstraße faszinierte mich direkt die grüne Natur und ich war verwundert, wieso die Insel den Ruf „mit den schlimmsten Straßen“ hat, hier fährt man doch reibungslos. Genau das dachte ich auch, bis wir Richtung ‚Kelingking‘ abbogen und das Gerüttel los ging.
Wird schon nicht so schlimm sein!
Wir sind bestimmt gleich da. Auch das dachte ich anfangs. Mir wurde schnell bewusst, egal ob im Auto oder auf einem Roller, wenn man 45 Minuten durchgehend durch Schlaglöcher fährt, bekommt jeder gesunde Rücken Schmerzen, autsch! Zähne zusammen beißen und festhalten. Mich bringt ja nichts aus der Ruhe, daher hab ich mich die längste Zeit eher über das Gerüttel amüsiert und mich innerlich bedankt, dass ich nicht selbst fahren muss, denn obwohl ich mich durchs Rollerfahren auf Bali und in Thailand als mittlerweile gute Zweiradfahrerin betiteln würde, war ich dankbar dieses Mal hinten drauf zu sitzen! Selbst mein Guide, der auf Nusa Penida aufgewachsen ist, meinte das es alles andere als einfach ist.
Der erste Halt war der für Nusa Penida bekannte „Kelingking Beach“ und einer der Gründe wieso ich überhaupt auf die Insel wollte. Der Name sagt einem wahrscheinlich nichts, wenn man die Bilder gleich sieht, dann kann man das sicher besser einordnen 🙂
Roller geparkt und fünf Minuten zum Aussichtspunkt gehen. Mein Guide kennt dort natürlich alles in und auswendig und so wurde ich direkt angewiesen wo ich für gute Fotos zu stehen habe, perfekt besser gehts doch nicht! Der Ausblick war unbeschreiblich, welchen ich immer nur von Fotos kannte, wow!
Für einen anderen Ausblick sind wir etwas abgestiegen, ich hätte auch den steilen Weg nach ganz unten zum Strand machen können aber bei 35 Grad und nur mit meinen Schlappen am Fuß ausgestattet habe ich die Idee dankend abgelehnt. Wie klein die Welt ist zeigt sich immer wieder und so habe ich an dem Fotospot jemanden wieder getroffen, die ich in Thailand auf Koh Tao kennengelernt habe.
Weiter ging die Fahrt, mir graute ja direkt schon wieder vor der Straße und mein Guide warnte mich direkt vor, dass diese noch schlimmer werden, na toll!
Unser nächster Halt war an Angels Billabong und Broken Beach. Hier haben sich tatsächlich die Touris gesammelt und es war ziemlich überlaufen. Der Angels Billabong war, dadurch das Nebensaison war, nicht allzu spektakulär, da der ‚Pool‘ nicht mit Salzwasser gefüllt ist. In dem ‚Pool‘, welcher normalerweise mit Meerwasser zuläuft war eher modrig, also wollte ich direkt weiter zum Broken Beach, statt dort die Zeit zu vertrödeln.
Mit meinem Guide voran, ging es durch einen kurzen Abschnitt durch Gestrüpp und Bäumen weiter und dann stand ich dort, was man sonst nur von Bildern kennt. Wie soll ich’s anders beschreiben außer:
Wow, das ist ja faszinierend!
Das blaue Wasser leuchtet durch die Öffnung des Felsens und die Brandung ist direkt vor meinen Füßen. Vorsichtig schaue ich nach unten und sehe das Wasser gegen die Felsen schlagen, die Farben sind wunderschön. Gesichert ist hier nichts, ein Schritt zu weit und man macht unfreiwillig den Absprung und auch hier wusste mein Guide wieder die besten Spots für Fotos und so kletterte er wieder auf einen Baum und knipste mit meinem Handy drauf los, herrlich, so mag ich das.
Das war’s dann auch schon. Es waren über dreißig grad, von daher war ich eher lauffaul und ersparte mir den Spaziergang entlang des Felsens und so machten wir uns wieder zurück zum geparkten Roller. Vorher habe ich allerdings noch zu Mittag gegessen, was im Preis enthalten war, gegen gebratenen Reis mit Gemüse hat doch niemand etwas einzuwenden.
Gegen 13 Uhr ging es dann zum letzten Halt: Strand! und endlich eine Abkühlung. Die ungemütliche, holprige Fahrt endete am ‚Crystal Bay‘. Schatten? Fehlanzeige und so gönnte ich mir eine überteuerte Liege und einen Schirm für die letzten drei Stunden, denn es war so heiß, dass es selbst im Schatten eine Qual auf der Liege war, Jammern auf hohem Niveau, ich weiß.
Gegen 16 Uhr ging es dann Richtung Fähre und zurück nach Bali. Durch den Abendverkehr war ich gegen 18:30 Uhr wieder zurück in meiner Unterkunft.
Hat es sich gelohnt?
Ja! Allerdings hat es mir im Nachhinein tatsächlich gereicht, nur einen Tagesausflug auf die Insel gemacht zu haben. Sicher habe ich 1-2 Punkte nicht gesehen aber ich bin nicht das letzte Mal in der Gegend gewesen und so werden die Punkte dann einfach beim nächsten Mal besucht, außerdem möchte ich auf der Insel selbst nicht Roller fahren und so wäre ich alles andere als mobil.
Gelohnt hat es sich aber voll und ganz! Nun heißt es aber erstmal Abschied von Indonesien und Asien nehmen und Anflug auf den nächsten Kontinent zu nehmen, Australien ich komme!
Bis ganz bald xoxo