Koh Tao, Thailand (Tag 11 – 19)

Gestrandet. Wortwörtlich. Mitten im Paradies, zumindest für mich. Ganze 3 1/2 Wochen hing ich auf Koh Tao fest, im positiven Sinne und habe deswegen nichts von mir hören lassen. Zwischendrin war ich für einige Tage auf Koh Phangan (dazu mehr in einem separaten Blogbeitrag) aber zurück zum Anfang. Die Blogbeiträge splitte ich dennoch, damit die Reihenfolge der Tage weiter übereinstimmen.

Koh Tao ist nach Koh Samui und Koh Phangan die drittgrößte Insel im Golf von Thailand und bekannt als das perfekte Tauchgebiet in Südostasien. 

Doch wie kommt man überhaupt nach Koh Tao?

Nach Koh Tao kommt man ganz einfach mit der Fähre. Ich bin vom Flughafen in Surat-Thani gestartet. Zuerst ging es mit einem Minivan zum Hafen (die Fahrt dauerte ca. 60 Min.) bevor ich auf die Fähre umgestiegen bin. 

Preis: 850 Bath (ca. 22 €) von Surat-Thani

Fazit: Die Fahrt mit der Fähre dauert ca. 4 1/2 Stunden, da vorher noch die Inseln Koh Samui und Koh Phangan angefahren werden. Da wir gutes Wetter hatten war die Fahrt entspannt und es keinen ungewöhnlichen Seegang gab. Die Fähren sind immer sehr stark klimatisierst, deswegen immer eine Jacke und Sonnencreme fürs Deck im Rucksack haben.

  • Tauchen
    (Achtung längerer Beitrag)

Ich hab durch das Schnorcheln die Unterwasserwelt schon immer geliebt. Da ich in Ägypten im Frühjahr einmal einen Schnuppertauchkurs gemacht habe, war für mich bereits in Deutschland klar, dass ich auf Koh Tao meinen Open Water Tauchschein machen möchte. Im Internet habe ich mir einige Seiten der verschiedenen Tauchschulen angeschaut und mich schlussendlich für Ban’s Diving entschieden. 

Wer sich unsicher ist kann auch vor Ort zu den Tauchschulen gehen und sich dann entscheiden. Zumindest in der Nebensaison kann man direkt beim nächsten Kurs einsteigen und hat keine Probleme mit Wartezeiten. Von den Preisen her unterscheiden sich alle Tauchschulen auf der Insel wenig.

Für mich selbst war es wichtig, dass ich den Kurs auf Deutsch mache, damit ich auch alles richtig verstehe. Schließlich darf man das alles nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Preis: 9.800 Bath (ca. 250 €) inkl. Unterkunft für 4 Nächte im Einzelzimmer

Am Pier wurde ich von einem Fahrer abgeholt. An der „Tauchschule“ angekommen war ich anfangs erst ein wenig enttäuscht, da ich dachte, dass es sich um eine kleine persönliche Tauchschule handelt doch Ban’s Diving ist ein Resort. Wie ich im Nachhinein erfahren habe, ist diese sogar die größte Tauchschule der Welt, merken: sich vorher besser informieren, für wen dies wichtig ist. Schlussendlich habe ich dennoch alles richtig gemacht. 

Der Open Water (von PADI) hat drei Tage in Anspruch genommen:

Ablauf:
1. Tag – das erste Treffen. 19 Uhr. Meine Gruppe war ziemlich überschaubar, wir waren nur vier Schüler plus mein Tauchlehrer Jason sowie Dive Master Olli, der assistiert hat. Zuerst hatten wir eine Vorstellungsrunde bevor wir uns 2 1/2 Stunden ein Theorievideo (Part 1) von Padi anschauen durften. Damit uns nicht allzu langweilig wird mussten wir nebenbei einen Fragebogen beantworten. 

2. Tag – Treffen um 8 Uhr, um unser Equipment zusammen zustellen bevor wir zusammen zum Pool gegangen sind. Als erstes haben wir gelernt, wie wir unser Equipment (Flasche, Jacke etc.) zusammen bauen und woraus es besteht. Das ganze haben wir mehrfach wiederholt bevor es bis mittags in den Pool ging. Währenddessen haben wir verschiedene Übungen gemacht. Zuerst haben wir das Atmen und die Sicherheit mit dem Equipment unter Wasser geübt. Die Brillen geflutet und die Tarierung geübt. Mittagszeit.

ca. um 14 Uhr durften wir uns das Theorievideo (Part 2) anschauen und nebenbei wieder Fragen beantworten. Danach sind wir alles mit Jason durchgegangen. 

3. Tag – Treffen um 7 Uhr. Mit dem Speedboot ging es raus aufs Meer wo wir auf ein größeres Boot umgestiegen sind. Dort waren wir ca. 40 – 50 Leute (verschiedene Tauchgruppen von Ban’s). Und dann ging alles recht schnell, eine kurze Einführung, Equipment angezogen, Buddycheck und ab ins Meer. Vor dem ersten Sprung ins Wasser hatte ich ziemlichen Respekt aber dies war schnell verflogen. An einem Seil sind wir abgestiegen, Druckausgleich, ausatmen und immer weiter runter. Ruckzuck waren wir auf unseren erlaubten 18 Metern und um uns herum schwammen viele Fische. Dasselbe hatten wir bei unserem zweiten Tauchgang (ca. jeweils 45 Min.). Während der Tauchgänge mussten wir verschiedene Übungen machen. Die Brille absetzen und freiblasen, fluten, tarieren und das Wichtigste: die Atmung kontrollieren. Und ja, die Übung macht den Meister, nach und nach bekommt man mehr Sicherheit und schießt nicht mit jedem tiefen Atemzug direkt 5 Meter in die Höhe.

Gegen 12 Uhr waren wir wieder zurück und haben uns um 14 Uhr wieder getroffen. Da kam der ernste Teil: die Theorieprüfung. 50 Fragen zum Ankreuzen. Aber auch hier wurde es eher locker gehalten, denn wir durften Teamarbeit machen. Und wen wundert es, wir haben alle bestanden.

Tag 4 – Treffen um 7 Uhr. Der selbe Ablauf wie an Tag 3. Diesmal sind wir allerdings ohne Seil abgestiegen. Beim 3. Tauchgang haben wir noch intensiver das Tarieren geübt und das wir unsere Atmung besser kontrollieren. Der 4. Tauchgang war dann ein typischer Fun Dive. Wir haben Saltos gemacht, versucht Ringe mit dem Sauerstoff aus dem Mund zu machen oder aus den Luftblasen Ringe mit den Händen hinzubekommen. Zurück waren wir gegen 12 Uhr und hatten somit unseren Open Water in der Tasche. Ab sofort darf ich 18 Meter tief tauchen.

Es war atemberaubend und ich habe endlich meine erste Schildkröte gesehen. Millionen von Fischschwärmen, Moränen und so viel mehr. 

  • Open Water Advanced

Spontan habe ich mich dazu entschlossen direkt den Open Water Advanced am nächsten Tag anzuhängen. Eigentlich wollte ich diesen erst später während meiner Reise machen aber ich war so angefixt, dass es kein später gab. 

Preis: 7.250 Bath (ca. 190 €) 

Ablauf:
Tag 5 – 10 Uhr Treffen (endlich mal wieder ausschlafen). Eine Stunde Theorie bevor es um 12:30 Uhr zu unseren 1 + 2 Tauchgängen geht. Tauchgang 1. ist unser erster Tieftauchgang auf 30 Meter wo wir ebenfalls unsere Übung für den Tiefenrausch machen. Je tiefer man taucht umso „benebelter“ wird man oder eher das Denken verlangsamt sich. So mussten wir jeder eine einfache Rechenaufgabe lösen, die wirklich verlangsamt gelöst wurde und das Ergebnis nicht wie sonst wie aus der Pistole kam. Außerdem haben wir ein Gemüse/Frucht in die Hand bekommen, welche wir erraten sollten. Für mich sah es zuerst wie eine Nektarine, dann aber wie eine Tomate aus. Richtig war am Ende: Tada eine Tomate (die wirklich sehr Orange und anders aussah).

Tauchgang 2. war Navigationstauchen. Auf eine kleine Plastiktafel mussten wir uns den Tauchplatz abzeichen. Wir wussten, dass das Boot im Süden liegt und sollten Richtung Norden zu den Korallen schwimmen. Abgetaucht und dann waren wir mit unserem dreier Team auf uns alleine gestellt. Wirklich verschwimmen kann man sich an diesem Tauchspot nicht aber doch war es spannend mit dem Kompass unter Wasser zu arbeiten.  Wir haben sicher wieder zurück zum Boot gefunden.

Gegen 16:30 Uhr waren wir wieder an der Tauchschule und hatten bis 18 Uhr Zeit, bis wir uns zu unserem Nachttauchgang getroffen haben.

Vor der Vorstellung vom Boot aus ins Dunkle zu springen hatte ich anfangs ziemlich Respekt und was soll ich sagen, am Ende ging alles so schnell das gar keine Zeit war sich darüber Gedanken zu machen. Im Wasser haben wir unsere Taschenlampen in die Hand gedrückt bekommen und los ging es. Sowas faszinierendes habe ich noch nie gesehen. Die Farben der Fischen haben durch unsere Lampen so geleuchtet und es war kein bisschen unheimlich. Alle Fische, bis auf der Zackenbarsch, schlafen und interessieren sich überhaupt nicht für uns. Der Zackenbarsch geht nachts auf Jagd und so haben wir durch Zufall live mitbekommen, wie er einen Fisch gefangen hat. Nach der Hälfte des Tauchganges mussten wir unsere Taschenlampen ausschalten, was zuerst ein komisches Gefühl ist. Ich war erstaunt wie viel man nachts ohne Licht doch unter Wasser sieht. Am faszinierenden war das leuchten Plankton, ich habe mich wie eine Fee im Feenwald gefühlt. Es war unbeschreiblich. 

Tag 6 – 12:30 Uhr Treffen. Wracktauchen. Und leider war schlechte Sicht. So richtig viel haben wir vom Wrack nicht gesehen aber dafür wenigstens umso mehr Fische. Blaupunktrochen, Christmastrees, Triggerfische und vieles mehr. Und nach diesem und dem 5. Tauchgang war der Kurs auch schon wieder um.

Bestandene Open Water Advanced Taucherin. So richtig war der zweite Schein natürlich nicht im Budget kalkuliert aber ich bin mehr als glücklich, dass ich die Entscheidung getroffen habe. Günstiger werde ich es nicht bekommen und es ist eben nicht alles planbar und dies macht die Reise ja gerade spannend. Mein Tauchbuddy Marion hat ebenfalls zu dieser Entscheidung beigetragen, ich habe mich dort so wohl gefühlt und man weiß nie welch andere Leute man im nächsten Kurs hat. Außerdem: als Ex-Schüler gab es 10 % auf den Kurs und ich kann nun überall auf der Welt direkt auf 30 Meter los tauchen.

Fazit: Top
Es war für mich am Ende übrigens genau die richtige Tauchschule. Ich mag den Trubel und die vielen Leute die man dadurch kennenlernt. Dadurch das sich meine Lieblingsbar (Fishbowl Bar) direkt im Ban’s Restaurant befand hat man dort alle Leute wieder getroffen.

  • Nang Yuan Island

Genug vom Tauchen. Koh Tao hat natürlich noch viel mehr als das zu bieten. Nämlich die kleine Nachbarinsel Nang Yuan Island. Wer im Internet „Koh Tao“ eingibt erhält lustigerweise immer Bilder von dieser Inseln.

Preis: 100 Bath (ca. 2,50 €) Eintritt 
+ ca. 200 Bath (ca. 5 €) für das Taxiboot (Hin + Rück)

Fazit: Top 
Die Insel ist absolut Plastikfrei. Am Eingang müssen alle Plastikflaschen, Tüten etc. abgegeben werden. Der Eintritt ist dafür da, um die Insel erhalten zu lassen. Dafür „spende“ ich gerne. Als erstes sind wir zum bekannten Viewpoint (Dauer ca. 15 Min.), nehmt unbedingt Moskitospray mit, da es durch den „Dschungel“ geht. Oben kommt man ziemlich verschwitzt an der der Ausblick entschädigt alles. Bilder auf dem Felsen dürften nicht fehlen. Wieder unten angekommen verbindet die zwei Inseln ein kleiner feiner Sandstrand mit türkisfarbenden Badebuchten. Schnorchelzeug nicht vergessen!

Tipp: Bucht keine Touren auf die Insel, sondern nehmt einfach ein Taxiboot von Koh Tao aus, dies ist wesentlich günstiger und man hat die Chance zu einer Zeit zu fahren, wenn nicht die Massen dort sind. Die Insel schließt übrigens um 17 Uhr. Ich war von der Schönheit ziemlich begeistert, einige Stunden reichen hier allerdings. Ein Restaurant und eine Tauchschule gibt es hier ebenfalls.

  • Unterkunft

1. Ban’s Diving Resort
Das Resort liegt zentral gelegen in der Mitte vom Sairee Beach. Die ersten vier Nächte habe ich bei Ban’s in einem Einzelzimmer (mit Ventilator) geschlafen, da dieses beim Tauchschein inbegriffen ist. Sagen wir mal so, dass Zimmer war bisher auf meiner Reise das Schlechteste. Richtig abgerockt aber immerhin einigermaßen sauber. Für einige Nächte war es ok und mir ist natürlich klar, dass gehofft wird, dass man ein Upgrade auf ein besseres Zimmer bucht aber dies habe ich nicht eingesehen. Während des Advanced bin ich in ein Hostel umgezogen, dadurch hat sich komischerweise der Kurspreis minimiert, obwohl ja eigentlich angepriesen wird, dass die Zimmer inkl. sind.

2. Indie Hostel
Für die anderen vier Nächte bin ich ins Indie Hostel umgezogen. Dieses liegt eher am Ende vom Sairee Beach und somit ca. 10 Min. Fußweg von Ban’s. Gewohnt habe ich in einem 12er Zimmer. Der Raum war für so viele Betten richtig groß, die abgeteilten Bank-Beds waren ebenfalls geräumig und bequem. Durch die verdunkelten Rollos an jedem Bett hatte man sogar etwas Privatsphäre. Die Backpacks können auf dem Flur in verschlossenen Lockern verstaut werden. Zu dem Hostel gehört ebenfalls ein Café in dem man gut essen kann. Außerdem gibt es dort für Hotelgäste 10 %. Den einzigen Nachteil finde ich, dass es kein großes Licht im Zimmer gab. 

  • Schlusswort

Ich verlasse Koh Tao mit einem weinenden Auge, denn ich habe die Insel ins Herz geschlossen. Bei der Abfahrt habe ich bereits im Hinterkopf, dass ich eventuell nach meinem nächsten Stop wieder zurück kehren werde. Mehr dazu aber im übernächsten Beitrag 🙂

Bis ganz bald xoxo

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