Ha Tien, Vietnam (Tag 69)

Der vorher recherchierte Plan war eigentlich – mit der Fähre von Koh Rong früh morgens (in diesem Fall 7:00 Uhr) zurück aufs Festland nach Sihanoukville zu fahren, um von dort ein Minivan nach Ha Tien (Grenze in Vietnam) zu nehmen. Soweit hat auch alles geklappt, zumindest mit der Fähre. Der Bus um 8 Uhr war natürlich schon ausgebucht, sodass wir auf den nächsten um 11:30 Uhr warten mussten. Uns wurde zugesichert, dass wir noch am selben Tag die Fähre nach Phu Quoc bekommen würden. Wir waren also zuversichtlich und glaubten der Aussage erstmal.

Pünktlich um 11:30 Uhr kam der Minivan, in den 16! Leute inkl. Gepäck gequetscht wurden, obwohl gerade mal 15 Plätze vorhanden waren. Das Gepäck wurde einfach in irgendwelche nicht vorhandenen Hohlräume gequetscht, sodass einem quasi drei Stunden lang die Knie am Ohr hingen. Bewegung war somit also nicht mehr möglich. Toll war dazu noch, dass die Straßen keine Straßen waren also schon aber ausgestattet mit einem Schlagloch nach dem anderen.

Es blieb einem eigentlich nichts anderes übrig, als dies mit Humor zu sehen und dem Ende entgegen zu fiebern (wenn das mal so einfach gewesen wäre ohne richtige Klimaanlage bei 30 Grad aber wir haben es irgendwie überlebt). Dann endlich die Ankunft in Kampot, wo wir dachten es geht direkt weiter. Pustekuchen. Wir sollen 1 1/2 Stunden warten, erst dann würde der Bus weiter Richtung Grenze fahren. Das wir somit die letzte Fähre um 16 Uhr nach Phu Quoc nicht mehr schaffen war uns direkt klar. Also wurde kurzerhand ein Zimmer in Ha Tien gebucht und man musste sich mit dem Gedanken abfinden.

Nach dem Mittagessen ging es dann pünktlich mit dem klapprigen Bus weiter Richtung Ha Tien. Zu erst schien alles besser zu sein, wir waren nur zu 4. in dem Bus und somit genügend Platz für unsere Beine. Der Fahrer meinte allerdings eine Abkürzung nehmen zu müssen, die über eine Schotterpiste führte. Zu erst kreuzten wir ein Filmset bevor das Abenteuer erst los ging. Wenn ich die Löcher auf der vorherigen Fahrt als Schlagloch bezeichnet habe, dann weiß ich nicht, was dieses war. Die Löcher waren so schlimm, dass wir teilweise mit den Köpfen an die Decke gestoßen sind. Aber hey, was bleibt einem auch hier übrig, als dies mit Humor zu nehmen. In diesem Moment war ich nur froh, dass ich keine ernsthaften Probleme mit dem Rücken habe, ansonsten hätte man einen direkt einliefern können.

Nach einer Stunde waren wir an der Grenze zu Vietnam. Der Bus hielt plötzlich und der Fahrer sagte wir sollen mit unserem Gepäck raus und zum Grenzübergang. Ehm ja ok. Wohin? So sind wir also mit unserem Hab und Gut in ein Gebäude wo wir unseren Stempel bekommen haben und aus Kambodscha ausgereist sind. Und wohin nun? Naja versuchen wir mal diesen Weg. Ausschilderung = Fehlanzeige. 400 Meter weiter Richtung Niemandsland und da war sie. Der Grenzpunkt von Vietnam. Zu erst mussten wir einen medizinischen Fragebogen ausfüllen, soweit so gut. Der Vietnamese nahm dann plötzlich ein Gerät (sah aus wie eine Laserpistole) und zielte auf uns – ja wir waren erst ziemlich verwirrt was die sollte – bis er uns auf einem Display unsere Körpertemperatur zeigte. 1 US$ wollte er dann auch noch dafür, nagut, immerhin durften wir einreisen. 

Unser „neuer“ Busfahrer an den wir übergeben wurden sammelte erstmal unsere Reisepässe ein und holte uns unseren Einreisestempel. Irgendwie komisch, dass man dies scheinbar nicht persönlich vornehmen muss aber ok, wir haben nichts gesagt und waren froh unseren Pass (den man so dummerweise gutgläubig jemand fremden in die Hand drückt) wieder in der Hand zu halten. Wieder im Bus ging es fünf Minuten weiter nach Ha Tien. 

Es war spät und wir hatten Hunger. Auf der Suche nach etwas essbaren wurde uns schnell klar, dass wir in keinem tourischten Örtchen gelandet sind. Hier gibt es nur Streetfood aber irgendwie nichts ansprechendes, wenn man vorher noch nichts vietnamesisches gegessen hat. Einige Restaurants gab es am Fluss dann doch, nur blöd wenn man kein Seafood isst, denn es gibts nichts anderes. Und genauso blöd ist es, wenn man Friedrice ohne Seafood bestellen möchte und feststellt, dass in diesem Ort keiner Englisch spricht und wenn ich sage keines, dann meine ich auch keines. Also ging ich leer aus. In einem Hotel hab ich dann wenigstens Pommes gefunden. 

Ich denke, dass hier ab und zu mehrere Touristen für eine Nacht „stranden“ aber wir wurden angestarrt, als wäre wir Außerirdische aber auf nette Art. Wir wurden umarmt und man wollte uns die Hände schütteln.

Nun ist der Beitrag doch so lang geworden, dass ich separat über Phu Quoc schreibe.

Bis ganz bald xoxo 

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