Wieder zurück in Hanoi. So richtig angetan bin ich irgendwie nicht von der Hauptstadt, denn es ist mir viel zu wuselig und laut und verleiht mir in meinen Augen einfach viel zu wenig Charme im Gegensatz zu den anderen Orten in Vietnam. Aber nun gut, mein Flug geht übermorgen von hier, die Zeit kriege ich auch noch um.
Was natürlich nicht fehlen durfte, war ein Ausflug in die bekannte Halong-Bucht und somit hab ich mir für meinen letzten Tag eine organisierte Tour dafür gebucht. Ich wäre gerne auf eigene Faust dort hin gefahren und hätte mir einfach nur die Skyline angeschaut aber leider hab ich nirgends ausführliche Informationen dazu gefunden und alleine mit dem Roller hab ich mich dann doch nicht getraut (da die Fahrt auch drei Stunden dauert).
Um 8 Uhr sollte ich am nächsten Morgen abgeholt werden, doch mein Körper machte mit ein Strich durch die Rechnung und so hab ich die Zeit seit Mitternacht auf der Toilette verbracht, na super. Um 5 Uhr hab ich meinen heiß-ersehnten Ausflug leider absagen müssen, denn so konnte ich auf keinen Fall Bus oder Boot fahren. Ich hab extra so früh geschrieben, in der Hoffnung vielleicht doch den bezahlten Betrag wieder zu bekommen, dies war aber erstmal zweitrangig.
Ich war froh das es endlich morgens war und das Leben im Hostel begann und ich meinen lieben Travelbuddy Benny nach unten schicken konnte, um einige Dinge zu erfragen.
Ich hing nur auf Toilette und so beschloss ich, dass ich ins Krankenhaus/zum Arzt muss, denn egal was ich auch an Medikamenten bei mir habe oder aus der Apotheke bekomme, wird es mir nicht helfen, weil nichts drin bleibt.
Ein kurzer Anruf durch meine liebe und besorgte Mutti bei meiner Auslandskrankenversicherung in Deutschland und schon wusste ich, in welches Krankenhaus ich fahren soll.
Notfalltasche gepackt, im Hostel Bescheid gegeben und schon ging es mit dem Taxi zum Krankenhaus. Kaum angekommen bekam ich ein Bett (ein Glück, denn ich fühlte mich wie der Tod auf Latschen) und wurde durchgecheckt. Blut wurde abgenommen, Ultraschall gemacht, dann wurde ich endlich an den Tropf gelegt und dann hieß es warten. Was für mich nicht schlimm war, denn endlich konnte ich etwas schlafen.
Um 16 Uhr kam der Arzt mit den Ergebnissen: Lebensmittelvergiftung und einige sehr hohe Entzündungswerte aber ich müsse nicht über Nacht bleiben. Fünf Medikamente wurden mir verschrieben und dann hab ich mich wie auch immer mit dem Taxi wieder ins Hostel geschleppt und erstmal geschlafen.
Am Abend hab ich mir dann ein trockenes Brot (fest verpackt ausm Supermarkt) reingequält, denn ich hatte nur ein Ziel: ich will morgen meinen Flug antreten und bloß nicht noch eine Nacht hier in Hanoi bleiben. Leider ein sehr blöder Abschluss meiner doch so tollen Vietnamreise.
Was mich dennoch zum Schmunzeln brachte: ich hab mir die Lebensmittelvergiftung nicht an den Straßenständen zugezogen, wo ich wirklich sehr oft gegessen habe, sondern in einem Restaurant, denn dies war die einzige Mahlzeit, die ich die letzten Tage nicht identisch mit den Anderen gegessen habe (nie wieder Poke-Bowl!).
Eine ganze Woche hat es gedauert, bis ich und mein Kreislauf wieder fit waren, das wünsche ich echt niemanden. Hierbei hatte ich übrigens das erste Mal so richtig das Bedürfnis Zuhause in Deutschland zu sein und nicht in einer wildfremden Umgebung aber da musste ich nun mal durch, dieses Mal ganz alleine aber mit der mentalen Untersagung von Zuhause.
- Schlusswort
Ich weiß nicht was ich mir vorgestellt habe aber ich war ganz begeistert von dem Krankenhaus, sehr modern und es sah genauso aus wie bei uns. Die Angestellten waren alle sehr nett und auch mit den englischen Fachbegriffen hat es einigermaßen funktioniert. Der Arzt hatte einige Schwierigkeiten aber da kam einfach eine Übersetzerin mit.
Nun gehts aber weiter, ab nach Singapur.
Bis ganz bald xoxo